Der Hauptbahnhof in Luxemburg-Stadt ist als Mobilitätsdrehscheibe für Zug und Bus kaum zu gebrauchen für den, der sich hier nicht auskennt. Die Busnetzreform vor vier Wochen hat die Lage noch verschlimmert

Eine europäische Hauptstadt

d'Lëtzebuerger Land du 26.06.2015

„Bienvenue à Luxembourg, capitale européenne“ grüßt auf Bahnsteig 7/8 der Stater Gare ein Schild über dem Treppenabgang, der zum Tunnel im hinteren, dem Südbereich des Bahnhofs führt. Der Gruß an die Reisenden wurde anlässlich der Luxemburger EU-Ratspräsidentschaft aufgehängt, die in einer knappen Woche beginnt: „Présidence du Conseil de l’Union européenne“ liest man auf dem Schild noch, und man erkennt das Luxemburg-Logo mit dem rot unterlegten lu mit einem Punkt davor, das andeutet, dass man einen ICT-Standort betritt.

Bahnsteig 7/8 ist derjenige, auf dem viele TGV-Züge aus Paris ankommen. Wahrscheinlich werden während der sechs Monate EU-Präsidentschaft noch mehr internationale Bahnpassagiere ihren Weg nach Luxemburg nehmen als sonst, aus Paris und auch von anderswo her. Gut möglich, dass viele von ihnen sich in Luxemburg nicht auskennen werden. Wurde an sie am Hauptbahnhof Luxemburg-Stadt gedacht? Nicht nur, wenn es darum geht, den Weg von der Waggontür bis zum Ausgang aus der Bahnhofsanlage zu finden, sondern von A nach B in Luxemburg-Stadt und noch weiter zu gelangen?

Anfang 2013 hatte d’Land eine Reportage über die kurz zuvor, nach sechs Jahren Bauzeit und zum Kostenpunkt von 95 Millionen Euro, fertig renovierte Stater Gare publiziert. Darin begegnete der Leser durch die Bahnhofsanlage irrenden Asiatinnen auf der Suche nach einem Zug nach Brüssel. Oder Deutschen, die weiter wollten nach Metz und nicht verstanden, wie das geht (d’Land, 04.01.2013). Zweieinhalb Jahre später soll nicht nur die Frage gestellt werden, ob der Bahnhof internationalem Publikum nun besser gerecht wird, sondern wie das Ensemble aus Bahnhof, Überland-Busbahnhof und den Anlagen für die Stadtbusse als Mobilitätsdrehscheibe funktioniert. Die Regierung hat in ihrem Koalitionsprogramm die „Beseitigung von Mobilitätsengpässen“ immerhin zu einer „absoluten Priorität“ erklärt.

Da scheint es gar nicht abwegig, dass beispielsweise jemand, der mit dem TGV eintrifft, mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterzureisen versuchen könnte. Ganz gleich ob er oder sie auf Bahnsteig 7/8 in den Südtunnel unter dem Schild mit dem freundlichen Gruß hinabstiege, der weiter führt in den 2012 neu errichteten gläsernen Vorbau des Bahnhofs, oder in den Nordtunnel in Richtung Bahnhofshalle: In beiden Tunnelgängen weisen Piktogramme darauf hin, dass irgendwo draußen Busse anzutreffen sein müssen. So weit, so gut.

Doch schon am Ende des Südtunnels, da, wo sechs konkav gewölbte Leuchten mit orangeroten Gläsern unter der Tunneldecke hängen, gibt es schlechte Nachrichten. Zwischen zwei gläsernen Schaukästen, über denen „Informations“ steht, die jedoch keinen Inhalt haben, klebt eines jener großen Poster an der Wand, auf dem fünf freundliche Helferlein in eng anliegenden Ganzkörperanzügen sich um drei etwas ratlos dreinschauende Mitmenschen bemühen und versprechen: „Nous vous accompagnons dans le changement.“ Denn zum 1. Juni fand eine „Réorganisation des lignes, arrêts et horaires d’autobus“ statt. Einheimische wissen, was es damit auf sich hat. Des Französischen kundige Auswärtige kann jetzt ein ungutes Gefühl beschleichen. Wer diese Sprache nicht versteht, dem kann das Plakat egal sein. Nicht so egal ist auf jeden Fall, dass an dieser Stelle keine Information über Busverbindungen, ein Busnetz und Abfahrtzeiten der Busse gegeben wird.

Oder doch? Hier und da klebt an den Tunnelwänden ein Zettel im A4-Format. „Départ des bus“ lautet seine Überschrift. Doch der Rest kann Uneingeweihte in die Irre führen. Denn zusammengefasst werden hier die vom Überlandbusbahnhof verkehrenden RGTR-Linien mit ihren Bussteigen, so dass der Zettel suggeriert, das ganze Busangebot bestünde nur aus ihnen. Redaktionell verantwortlich für die problematische Information sind die CFL, verrät ein Logo der Bahngesellschaft auf dem Papier oben links. Wer genau hinschaut, erkennt womöglich auch, dass der Busplan in „Luxembourg, le 1er juin 2016“ geschrieben wurde. Reisende mit offenem Geist, für die jeder Aufenthalt an einem unbekannten Ort ein kleines Abenteuer bedeutet, wird die kleine Diskrepanz vielleicht amüsieren oder sie werden die Luxemburger Bahngesellschaft für einen der Zukunft außerordentlich zugewandten Betrieb halten. Weniger Widerstandsfähige könnten durchaus verunsichert aus dem Tunnel zurück ans Tageslicht zu gelangen versuchen.

Wer den Aufgang zu den RGTR-Überlandbussen genommen hat und mit einem solchen Gefährt weiterreisen möchte, ist gut dran – könnte man meinen. Leider aber sind weitere Informationen rar. Man muss schon jeden einzelnen Bussteig ansteuern, um zu erkennen, welche Linie von dort aus jeweils verkehrt, und nur manche Haltestellenmasten tragen an der Spitze eine Tafel mit gut sichtbaren Linienangaben. Eine große, allgemeine Anzeige über wann, von wo und wohin abfahrende Busse gibt es ebensowenig wie einen RGTR-Netzplan.

Doch wer sich ein bisschen umschaut, findet vermutlich früher oder später auf mittlerer Höhe des Überlandbusbahnhofs jenen Bauzaun aus Maschendraht mit der darüber gespannten grauen Plane aus wetterfestem Material. Darauf wurde mit rotem Klebeband, damit es besser auffällt, nicht nur der Abfahrtplan aller RGTR-Busse angebracht, sondern auch eine „Configuration de la gare routière“, der die Bussteige entnommen werden können. Im Prinzip findet der Reisende hier, was er braucht – vorausgesetzt, er weiß, wo er hinwill. Und vorausgesetzt, er lässt sich nicht dadurch beirren, dass gleich neben dem großen Abfahrtplan, der aussieht, als sei er der offizielle, und der offenbar seit 1. Juni 2015 gilt, der Zukunftsplan hängt, der bei den CFL erst in elf Monaten geschrieben werden wird. Von der lustigen Zeitverschiebung einmal abgesehen, scheint der kleine Plan den großen zu ergänzen. Fragt sich nur, wie. Sich von dem Info-Bauzaun abzuwenden und anderswo nach Informationen zu suchen, hilft nicht viel. Einen genaueren Überblick über die Zusammenhänge im Überlandbusverkehr gibt es nirgendwo sonst auf dem Bahnhofsvorplatz. Auch nicht unmittelbar am Eingang zum Busbahnhof. Dort steht zwar eine große Tafel mit auffällig gelbem Rahmen. Auf ihr angebracht sind jedoch keine Angaben zu Bussen, sondern zu Baustellen im Inland-Schienenverkehr und welche Fahrplanänderungen, Verspätungen und Schienenersatzverkehre sich daraus leider ergeben. „Men at work“ heischen die Aushänge knackig um Verständnis. Ausschließlich anglophone Menschen erfreut die Überschrift vielleicht. Denn schriftliche Verkehrsinformationen jeglicher Art werden an der Stater Gare nur auf Französisch erteilt. Die legendäre Internationalität von Luxemburg-Stadt – wenn es um Mobilitätsinformationen geht, realisiert sie sich nicht.

Unbedarfte Reisende erkennen das aber erst, je mehr sie sich den ganzen Komplex aus Bahn- und Busangebot erwandern. Zum Glück ist der Parvis vor der Stater Gare so groß nicht, dass das aufwändig wäre. Es sei denn, man hat es eilig. Unerfreulich für Ortsunkundige dürfte sein, dass auf dem Bahnhofsvorplatz da und dort schlanke weiße Säulen stehen, in die Fenster eingelassen sind, hinter denen es offenbar Informationen zu lesen gibt – die, steuert man sie erwartungsvoll an, sich jedoch immer wieder entweder als Lagepläne der RGTR-Haltestellen oder als „Men at work“-Ausnahmezustandsberichte von den Schienensträngen entpuppen.

Irgendwann aber dürfte der nach einer Möglichkeit zur Weiterfahrt per Bus Fahndende den Bahnhofsvorplatz so weit überquert haben, dass er auf Höhe des Haupteingangs zum Bahnhofsgebäude angelangt ist. Dieses zu betreten auf der Suche nach weiterführenden Informationen wäre natürlich eine Möglichkeit. Vielleicht aber würde der Luxemburg-Unkundige auch auf den Schaukasten in einer großen Informationssäule aufmerksam, der man ebenfalls unweigerlich ansichtig wird, sobald man das Bahnhofsgebäude verlässt. In dem Schaukasten ist ein Stadtplan der Hauptstadt des Großherzogtums angebracht. Nur ein Innenstadtplan zwar, aber immerhin. Im oberen Teil der Info-Säule befindet sich eine Uhr. Das ist praktisch, denn von ihr abgesehen, besteht die einzige öffentliche Zeitanzeige außerhalb des Bahnhofs in der großen Uhr am Bahnhofsturm.

Noch besser wäre natürlich, die Info-Säule böte auch eine Übersicht über das Busnetz. Wieso nicht eine über das Stadtbusnetz, denn möglicherweise kommen für die meisten Zugreisenden, die weiterfahren möchten, ohnehin eher keine Überlandbusse in Frage. Ebenfalls denkbar wäre, dass eine Weiterreise auf den Kirchberg gewünscht wird, zu den EU-Institutionen vielleicht, wenn Présidence angesagt ist. Gesonderte Kirchberg-Hinweise aber gibt es auf dem Bahnhofsvorplatz nur in Form einer jener kleinen blauen Tafeln, die über der elektronischen Echtzeit-Abfahrtanzeige der Stadtbusse angebracht wurden. Die muss der Ortsunkundige erst einmal finden. Vermutlich aber ist sie für ihn gar nicht gedacht, sondern eher für den Berufsverkehr, damit dieser nach der Stadtbuslinienreform vom 1. Juni nicht im Chaos ende.

Auch der gläserne Unterstand, vor dem die Eurobusse halten, die zum Kirchberg fahren, verweist nicht auf diese Destination und ihre Bedeutung in der Stadt. Es sei denn, man wollte die Beschriftung „Bienvenue à Luxembourg, capitale européenne“ und „Présidence du Conseil de l’Union européenne“ an der Glaswand des Abribus für einen verständlichen Hinweis halten. Zu allem Ärger findet man im Bushäuschen an der Eurobus-Haltestelle keinen Linienplan der Stadtbusse, von denen gleich noch zu reden sein wird.

Dem ICT-Standort zur Ehre gereichen natürlich die Echtzeit-Anzeigetafeln mit den Abfahrtzeiten aller demnächst verkehrenden Stadtbusse unweit des Haupteingangs zum Bahnhof. Wer weiß, welcher Bus der richtige ist, wird hier fündig. Wer das nicht weiß, und auch mit den schon erwähnten kleinen blauen Tafeln und Beschriftungen wie „Charlys Gare“ nichts anzufangen vermag, lotet seine Mobilitätsoptionen jetzt vermutlich am besten durch Befragung anderer Menschen aus. Denn wenn ein Plan des städtischen Busnetzes Sinn machte – am besten ein großformatiger –, dann in unmittelbarer Nähe der Echtzeit-Anzeige. Perfekt wäre, wenn dazu noch Fahrscheinautomaten zur Verfügung stünden, wie das in anderen europäischen Hauptstädten üblich ist. Solche Maschinen aber sucht man auf dem gesamten Bahnhofsvorplatz und auch an jeder Stadtbushaltestelle vergebens. Apropos Stadtbushaltestellen: Hat ein nach Informationen Suchender eine davon angesteuert, findet er endlich einen Plan des Busnetzes. Aber: In der Mitte sämtlicher Netzpläne prangt ein Aufkleber, der über die Total-Reorganisation des Busnetzes ab 1. Juni informiert. Die Netzpläne werden dadurch für ungültig erklärt sind es tatsächlich auch. Lediglich an der Haltestelle unmittelbar an der Bahnhofstraße wurde ein neuer Plan aufgehängt – und zwar an der Rückseite des Abribus. Dass er anders ist als die anderen Pläne, können Nichteingeweihte natürlich nicht wissen.

Aber vielleicht werden alle wichtigen Informationen, wie man von A nach B gelangt, ja im Bahnhofsgebäude vorrätig gehalten. Dass internationale Bahnreisende dieses passieren, ist ziemlich wahrscheinlich. Im dorthin direkt von den Bahnsteigen her führenden Tunnel weisen Piktogramme ebenfalls auf ein Busangebot weiter draußen hin. In der Halle des pas perdus, wie ihr historischer Name lautet, angekommen, ob über die große Treppe vom Tunnel her oder direkt von den Gleisen eins bis drei, fällt der Blick auf ein sternförmiges Arrangement dreier mit „Informations“ überschriebener Schaukästen. Doch einer informiert über die Abfahrtzeiten der Züge, der zweite („Men at work“) über die Baustellenlage. Im dritten wird Reklame für das Wiltzer Festival und das Konschtfestival Lëllgen gemacht, daneben erklärt ein Plan im A3-Format, was im Bahnhofsgebäude wo zu finden ist, und der Bussteigplan des RGTR-Busbahnhofs hängt dort auch. Kein Netzplan des öffentlichen Busverkehrs aber. Kein Hinweis darauf, wie es weitergehen könnte von A nach B.

Wer um sich schaut, entdeckt hier und da in der Halle weitere Schaukästen. Zwei davon, gleich neben den Geldautomaten der Spuerkeess, bergen die Ankunftspläne der Züge. Gegenüber, quer durch die Halle, wird in zwei Fensterkästen erläutert, was im Bahnhof alles verboten ist, und für eine Mosel-Tour an Bord der Princesse Marie-Astride geworben. In zwei anderen Kästen ein paar Schritte weiter hängt der Abfahrtplan der RTGR-Busse. Allerdings ohne jeden Hinweis auf das Überlandbusnetz. Und: Während der draußen am Busbahnhof ausgehängte Abfahrtplan seit 1. Juni 2015 gültig sein will, ist der in der Bahnhofshalle am 15. Juni 2015 in Kraft getreten und scheint den draußen ungültig gemacht zu haben. Ein Glück, dass das den wenigsten Reisenden auffallen dürfte. Ein Glück auch, dass die CFL hier nicht ihre eigene Busplansynthese von 2016 anbieten.

Bahnhof-Luxemburg-Kundige, die dem Rundgang bis hierher gefolgt sind, wissen, dass quer durch die Halle gegenüber den Geldautomaten der Spuerkeess ein großes Fenster den Blick ins Innere der Mobilitätszentrale freigibt. Jawohl, eine Errungenschaft der nationalen Mobiliätspolitik. Wie lange wurde vor und nach der Jahrtausendwende doch darüber gestritten, ob Luxemburg eine solche Einrichtung brauche oder nicht, und ob sie besser am Aldringer untergebracht würde oder im Hauptbahnhof. Dass man sich für Letzteren entschied, bringt ortsunkundigen Reisenden natürlich Vorteile. Sofern sie wissen, dass in dem Raum hinter dem großen Fenster, wo Menschen hinter Schaltern ihrer Arbeit nachgehen, eine Mobilitätszentrale zu finden ist. Denn das wird ziemlich geheim gehalten, ein entsprechender Hinweis auf dem großen Fenster fehlt. Dem bloßen Augenschein nach vermutet man in der Mobilitätszentrale Bahnfahrkartenschalter. Zumal die tatsächlichen Fahrkartenschalter seit der teuren Renovierung der Stater Gare am Ende eines langen Ganges versteckt sind – die Idee hatte ein Schweizer Architektenbüro und der Bahngesellschaft muss sie gefallen haben.

Selbst in der Mobilitätszentrale sind keine Netzpläne des Busverkehrs ausgehängt, weder vom Überland- noch vom städtischen Verkehr. Man muss schon an die Schalter treten und sich erkundigen. Oder erkennen, dass die vielen handtellergroß zusammengefalteten Papiere, die in einem hölzernen Regal in der Zentrale bereitgehalten werden, jeweils eine Linie des Stater Busbetriebs mit Haltestellen und Fahrplan repräsentieren. Mangels übergreifender Information wären Ortsunkundige gezwungen, von jedem Faltblatt ein Exemplar an sich zu nehmen. Aber wer macht das schon? Und über einen handlichen Netzplan, wie sie in Paris, London oder Berlin allenthalben zu haben sind, verfügte man selbst dann noch nicht.

Möglich wäre, dass internationale Bahnreisende sich in jenen Gang verirren, der am Ende zu den Bahnfahrkartenschaltern führt, vorher hinein in die Mobilitätszentrale, wenn man weiß, was das ist, und der im vorderen Bereich die Ticket-Automaten für den Binnenverkehr beherbergt. Ein bedeutsamer Ort im gesamten Bahnhofsgelände, denn abgesehen von der Mobilitätszentrale besteht die einzige Möglichkeit zum Ticket-Kauf hier. Leider vermisst man an den Automaten nicht nur erneut Netzpläne des öffentlichen Transports, sondern auch geschriebene Tarifhinweise – am besten mehrsprachig.

Fazit: Als Mobilitätsdrehscheibe sind die Stater Gare und die angeschlossenen Anlagen der Überland- und Stadtbusse kaum zu gebrauchen. Die CFL kümmern sich vor allem darum, dass die Reisenden ihren Zug erreichen, alles andere ist offenbar wenig wichtig. Der Überlandbusbahnhof ist der mit Informationen am schlechtesten ausgestattete Teil des Systems, und um das AVL-Stadtbusnetz für Ortsunkundige zugänglicher zu machen, fehlt es vor allem an Netzinformationen an prominenter Stelle. Die jüngste Fahrplan- und Linienreform im Busbetrieb hat die Lage nur verschlimmert.

Was sagen die Verantwortlichen dazu? Auf eine Anfrage des Land bei den CFL nach einem Gespräch mit einem Direktionsvertreter kommt lediglich ein Gespräch mit einem Pressesprecher zustande. Er lässt wissen, der Bahn sei klar, dass die Informationslage am Hauptbahnhof „optimiert“ werden und man „stärker in Mobilitätsketten denken“ müsse. Im Laufe des Jahres werde Abhilfe geschaffen. Geplant sei eine Reform der Informationsgrafiken im Bahnhof und die Einrichtung eines „Info Point“ in der Mitte der Halle, an dem geschultes Personal Verkehrsauskunft jeder Art erteilen werde. Der CFL-Sprecher macht aber klar, dass die Bahn nur zuständig für den Bahnhof sei, nicht aber für die Behebung jedes Informationsdefizits weiter draußen.

Das leuchtet ein. Da der öffentliche Transport eine stark staatlich subventionierte öffentliche Dienstleistung ist, sollte das Transportministerium ein Interesse an der Aufklärung und Ausmerzung von Informationsmängeln in Sachen Mobilität haben, wie das im Koalitionsvertrag angedeutet ist. Anstelle eines Gesprächs mit einem Zuständigen des Transportressorts im Nachhaltigkeits- und Infrastrukturministerium aber kommt ebenfalls nur ein Kontakt mit der Sprecherin des Ministeriums zustande. Sie richtet aus, die Bahn arbeite an einem „Info Point“, Details dazu seien am besten bei ihr nachzufragen. Ansonsten gebe es im Bahnhof eine Mobilitätszentrale und im weltweiten Netz die „sehr plakative“ Webseite mobiliteit.lu. Wer hätte gedacht, dass Mobilitätsengpässe sich so rasch beheben lassen.

Peter Feist
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