Geschichte

Seit seiner Gründung 1954 ist das Lëtzebuerger Land, unabhängige Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur, meinungsbildend in Luxemburg.

Die von Carlo Hemmer gegründete Zeitung hatte sich vorgenommen, die Leere nach dem Untergang der liberalen Vorkriegspresse zu füllen und jenen Autoren eine Tribüne anzubieten, die sich nicht mit den Parteizeitungen identifizieren wollten.

Carlo Hemmer
Carlo Hemmer

Die erste Ausgabe des Lëtzebuerger Land erschien am 1. Januar 1954. Seit ihren Anfängen versuchte die Zeitung, sich von der Tagespresse durch ausführlichere, analytische Beiträge und Diskussionsforen von hohem Niveau zu unterscheiden. Während das Lëtzebuerger Land anfänglich im Ruf stand, ein Sprachrohr der Großindustrie zu sein, zeigte es sich doch stets offen für soziale und ökologische Fragen.

Land-Gründer Carlo Hemmer (1913-1988) war vor dem Krieg Mitarbeiter der Luxemburger Zeitung. Er gründete das Organ der Jugendherbergsbewegung De Kompass . Nach dem Krieg war er Generalsekretär der Industriellenföderation Fedil und gab das Écho de l’industrie  heraus. Leo Kinsch (1926-1983), der Journalismus in Paris studiert hatte und Redakteur des Écho de l’industrie  gewesen war, kaufte die Zeitung 1958, als Carlo Hemmer Direktor bei der Europäischen Kommission in Brüssel geworden war.

Leo Kinsch
Leo Kinsch

Am 22. Dezember 1982 ging das Blatt an die Éditions d’Letzeburger Land s.à r.l. über und schließlich am 28. Juni 1986 an die Fondation d’Lëtzebuerger Land. Seit diesem Tag gehört das Lëtzebuerger Land zu 100 Prozent einer gemeinnützigen Stiftung, die seine redaktionelle und wirtschaftliche Unabhängigkeit gewährleistet. Es wird aus dem Kiosk- und Abonnementverkauf, der Werbung und der staatlichen Pressehilfe finanziert.

Das Lëtzebuerger Land wird von einer zehnköpfigen Redaktion und rund 100 regelmäßigen und sporadischen Mitarbeitern verfasst. Nach den beiden Besitzern und Herausgebern hießen die Chefredakteure Lucien Thiel (1981-1989), Jean-Marie Meyer (1990-1992 und 1996), Mario Hirsch (1998-2006), Romain Hilgert (2014-2019), Josée Hansen (2020) und Peter Feist (seit Oktober 2020). Die Geschäftsführer des Unternehmens hießen Jean-Paul Hoffmann (1990-1996), Romain Kohn (1996-1998), Romain Hilgert (2004-2019), Pierre Greiveldinger (2020-2021), Stephan Kinsch (2021-2025) und Antoine Hron (seit Mai 2025).

Das Lëtzebuerger Land wurde zuerst im Rotationsdruck von der Druckerei Bourg-Bourger hergestellt, ab den Sechzigerjahren bei der Imprimerie Centrale und von 2012 bis Mitte Dezember 2023 auf den Rotationspressen der Saint-Paul-Gruppe, später Mediahuis. Seit der Ausgabe vom 15. Dezember 2023 wird die Zeitung von Editpress in Esch-sur-Alzette gedruckt. 

Die Geschichte des Lëtzebuerger Land ist auch eine von fortwährendem gestalterischem Wandel. 1999 wurde das Layout der Zeitung grundlegend modernisiert und die Seitenzahl erhöht. Im Juni 2012 folgte der Übergang auf das Norddeutsche Format mit ebenfalls neuem Layout. Diese Gestaltung wurde 2020 ein weiteres Mal überarbeitet. Mitte Dezember 2023 erfuhr die Zeitung ihren jüngsten Relaunch - mit neuem Layout und einer auf das Berliner Format reduzierten Größe. Seit 1999 ist das Lëtzebuerger Land im Internet präsent, seit 2013 ist die Zeitung auch auf Tablet-Computern und Smartphones erhältlich.