CSV-Kandidaten

Nummer sicher

d'Lëtzebuerger Land vom 30.03.2018

Die CSV-Delegierten der vier Bezirke hießen am Samstag getrennt ihre jeweiligen Kandidatenlisten gut, 45 Kandidaten waren von den Bezirksvorständen und 15 von der 1977 eingeführten nationalen Wahlkommission vorgeschlagen worden. Die Auswahl ist vorsichtig konservativ, man scheint gute Erfahrungen damit gemacht zu haben: Kandidaten sind 22 bisherige Mandatsträger, 18 kandidierten 2013 erfolglos, ergänzt um aufstrebende Kommunalpolitiker, aber kaum um Quereinsteiger und Paradiesvögel. Die soziale Repräsentativität ist gering, über die Hälfte der Kandidaten arbeiten im öffentlichen Dienst und in staatlichen und parastaatlichen Erziehungs- und Pflegeberufen, 24 sind weiblich, das gesetzliche Minimum; vier sind jünger als 30 Jahre, zwei sind im Rentenalter.

Im Südbezirk muss die CSV vor allem Jean-Claude Juncker ersetzen, der doppelt so viele Stimmen erhalten hatte wie der Zweitgewählte, Marc Spautz. Ansonsten kandidieren noch einmal alle Abgeordneten, fast zwei Drittel der Bestgewählten von 2013. Der neue Escher Bürgermeister, Georges Mischo, wäre als Zweitletzter nicht mehr aufgestellt worden, hätte er im Oktober keinen Durchbruch bei den Kommunalwahlen geschafft.

Neu dabei sind die Monnericher Gemeinderätin Anouk Boever-Thill, der bei den Gemeindewahlen knapp gegen seinen LSAP-Bruder unterlegene LCGB-Gewerkschafter Pierrot Feiereisen, der RTL-Sportreporter Nico Keiffer, der schon einmal bei den Gemeindewahlen für die CSV kandidiert hatte, die CSJ-Studentin Françoise Kemp, der Sohn des kürzlich verstorbenen Escher Stadtrats Frunnes Marold, Arnaud Maroldt, die Roeser Schöffin Marianne Pesch-Dondelinger, der Differdinger Schöffe Tom Ulveling und der Escher Stadtrat Christian Weis. Nicht mehr dabei ist der ehemalige LCGB-Präsident Robert Weber, der 2013 Letzter geworden war und in den Ruhestand getreten ist.

Von den 23 Kandidaten kommen zwölf aus Erziehungs- und Pflegeberufen, zwei weitere arbeiten im öffentlichen Dienst, fünf sind in der Privatwirtschaft lohnabhängig und drei selbstständig. Mit neun Frauen verpasst die Liste knapp die 40 Prozent, die landesweit Anrecht auf volle Parteienfinanzierung geben. Die Bezirksdelegierten hießen die Kandidatenliste mit 94,9 Prozent der Stimmen gut.

Die Kandidatenliste im Zentrumsbezirk wurde fast zur Hälfte, mehr als in anderen Bezirken, erneuert, unter anderem mit aufstrebenden Gemeindepolitikern. Der Erstgewählte von 2013, Luc Frieden, kandidiert nicht mehr, er hält sich bereit, um Luxemburger Vertreter in der Europäischen Kommission zu werden. Auch die Abgeordneten Paul-Henri Meyers und Marcel Oberweis hören auf. An ihre Stelle tritt die Europaabgeordnete Viviane Reding erneut an, die bis 1989 dem Parlament angehörte. Auf dem CSV-Konvent am Samstag ging keine Rede von dem „wirklichen Tandem“, auf dem sie sich in einem Fernsehinterview am 21. Februar zusammen mit Spitzenkandidat Claude Wiseler radeln sah.

Neu dabei sind die Sandweiler Bürgermeisterin Simone Massard-Stitz, die Felser Bürgermeisterin Natalie Silva, die Conter Bürgermeisterin Marion Zovilé, der Walferdinger Bürgermeister François Sauber, der Weiler Schöffe Vincent Reding, der Walferdiger Gemeinderat Alex Donnersbach, der Luxemburger Stadtrat Paul Galles, Luxlait-Direktor Claude Steinmetz und die Bartringer Pfadfinderin Nadine Schares.

Acht Kandidaten arbeiten im öffentlichen Dienst, fünf in Pflege- und erzieherischen Berufen, fünf sind lohnabhängig in der Privatwirtschaft und einer ist selbstständig. Neun von 21 Kandidaten sind Frauen. 95,3 Prozent der Zentrumsdelegierten stimmten für die Liste.

In der CSV-Hochburg Nordbezirk treten die derzeitigen Abgeordneten und der 2013 abgewählte Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf wieder an. Neu dabei sind die Burscheider Bürgermeisterin Annie Nickels-Theis, die LCGB-Juristin Sonja Conzemius und der ehemalige Vorsitzende der Jungbauern und Jungwinzer, Jeff Boonen. Zwei Kandidaten arbeiten in Erziehungs- und Pflegeberufen, ein weiterer kommt aus dem öffentlichen Dienst. Zwei sind lohnabhängig in der Privatwirtschaft und zwei selbstständig. 33 statt 40 Prozent sind Frauen. Die Liste wurde von 92,3 Prozent der Bezirksdelegierten gutgeheißen.

Im konservativen Ostbezirk kandidieren erneut die drei CSV-Abgeordneten sowie die Rosporter CSV-Hoffnungsträgerin Stéphanie Weydert. Neu dabei sind der Wormeldinger Bürgermeister Max Hengel, der Echternacher Bürgermeister Yves Wengler und der Mondorfer Gemeinderat Christian Dublin. Drei Kandidaten sind lohnabhängig in der Privatwirtschaft, je zwei arbeiten in Pflege- und Erziehungsberufen beziehungsweise im öffentlichen Dienst. Drei sind Frauen. 97,2 Prozent der Norddelegierten waren für die Kandidatenliste. rh.

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