Krafttraining und Fitness sind angesagt. Der Fokus auf die Ernährung wird dabei zur Daueraufgabe

Hunger, Stahl und Schweiß

Noah Risch hat sich 2019 in Mondorf den ersten Platz am Diamond-Cup gesichert
Photo: Sven Becker
d'Lëtzebuerger Land du 15.12.2023

Bodybuilding ist ein Kampf mit sich selbst. „Man hat Hunger, aber man will weiter Muskeln aufbauen, deshalb gibt man dem Drang zu essen nicht nach. Und mit dem Voranschreiten des Muskelaufbaus beginnt man, sich besser zu gefallen“, sagt Noah Risch, der bis 2019 an Wettbewerben teilnahm. Rischs längste Diät dauerte neun Monate. Vor jedem Wettkampftermin ziehen Bodybuilder eine Diät durch – Körperfett soll weg, damit die Muskeln an Relief gewinnen. Gleichzeitig fühle er sich gut, wenn er einer Routine nachgehen kann. „Ohne Ziel vor Augen kann man diesen Lebensstil aber nicht lange durchziehen.“ Zu anspruchsvoll seien die Diäten und die täglichen zweistündigen Trainingseinheiten. Ein Coach helfe ihm seinen Ernährungsplan festzulegen – alles muss abgewogen werden – Reis, Fleisch, Eier. Auch Salz wird genau dosiert. „Der Sport hat eine egozentrische Seite. Er kommt vor Freunden. Ihnen musste ich vor Wettkämpfen vereinbarte Treffen absagen, weil es nicht möglich ist, unkontrolliert Nahrung aufzunehmen.“ Der blonde Polizist ist nicht besonders groß, macht einen kompakten Eindruck. Im Kontrast zu seiner Muskelmasse wirkt er leicht schüchtern und besonnen. Sein größter Erfolg war, als er 2019 den Diamond-Cup gewann. 2014 platzierte er sich bereits an einem von dem Fitnessstudio Painworld organisierten Wettbewerb an erster Stelle. „Reich wird man davon nicht. In Europa reist man mit einer Erstplatzierung mit 1 000 bis 2 000 Euro nach Hause.“

Bodybuilding ist ein Kind der letzten Jahrhundertwende. Eugen Sandow, als Friedrich Wilhelm Müller in Königsberg geboren, fand laut Eigendarstellung als damaliger Medizinstudent beim Anblick antiker Athletenskulpturen in Rom seine Bestimmung. Der Durchbruch gelang ihm 1893, als er an der Weltausstellung in Chicago in Unterhose seine in Bronzefarbe bemalten Muskeln zeigte. Eine Neuheit: Das reine Posieren, gleichsam wie eine Marmorstatue, löste erstmals Kraftdarbietungen mit Gewichten ab. 1897 gründete Sandow sein erstes Fitnessstudio in London und brachte acht Jahre später seinen Bestseller Bodybuilding or Man in the Making auf den Markt, mit dem er den Begriff Bodybuilding fest etablierte. Sein Muskelkörper wird seit 1977 jährlich an den Sieger des Mister-Olympia Wettbewerbs in Form einer goldenen Statuette überreicht. Der Olympia-Wettbewerb ist der Traum eines jeden Bodybuilders. Auch Noah Risch überlegt derzeit wieder ins Wettbewerb-Geschäft einzusteigen und den Sprung zum Mister-Olympia-Event zu wagen.

Eine zentrale Figur der Bodybuildingszene ist der 62-Jährige Guy Kridel. Er organisiert als Einmann-Betrieb den seit 2017 in Luxemburg stattfindenden Diamond-Cup und präsidiert die hiesige IFBB (International Fitness and Bodybuilding Federation). „Nach meiner Zeit in der Armee trat ich meinen Dienst bei der Gendarmerie an. Damals war das Athletic-Center in Hollerich bei Bodybuildern beliebt. Über Zeitschriften lasen wir uns in Diät- und Trainingspläne ein“, erinnert sich Kridel. Zieht es viele Polizisten zum Bodybuilding hin? „Dat bréngt dee Beruf esou mat sech“, meint Kridel. Er ging häufig mit Kollegen von der Frühschicht nachmittags zum Training. „Und so kann man sich das Bodybuilding-Virus einfangen. Aber man muss dann bereit sein, 24 Stunden am Tag für diesen Sport zu leben, zumal wenn man an Wettkämpfen teilnimmt.“ Die Szene habe sich allerdings verändert. Vor der Jahrtausendwende gab es eine Frauen- und Männerkategorie. Heute haben sich durch den allgemeinen Fitnesstrend weitere Kategorien hinzugesellt, wie die Bikini-Fitness-Kategorie. „Allein 80 Frauen von den 280 anwesenden Athleten waren an unserem Diamond-Cup in dieser Kategorie eingeschrieben“, verdeutlicht Kridel die Verschiebung. Aussehen käme in diesen Kategorien vor Muskelhärte und -umfang, erläutert Kridel mit leichtem Bedauern.

Ist Arnold Schwarzenegger für Guy Kridel, der in den 1980-er-Jahren zum Bodybuilding stieß, ein Vorbild? „Hien ass ee Virbild vu Jidderengem“, antwortet er. Der 1947 in der Steiermark geborene Schwarzenegger gewann von 1970 bis 1980 siebenmal den Mister-Olympia-Titel. Ein Bodybuilding-Kollege richtete in dem Dokufilm Pumping Iron (1977) an den Olympia-Gewinner: „Arnold, für den König auf dem Gipfel gibt es nur einen Weg: nach unten.“ Mit österreichischem Akzent robotert dieser zurück: „Oder er bleibt oben“ – Arnold erfindet sich nach seinem Bodybuilding-Höhepunkt mehrmals neu; er wird Immobilienunternehmer, Leinwandheld, Politiker. Zum Social-Media-Crush avancierte er im April 2020, als er im Lockdown ein Video mit seinem Esel Lulu und Mini-Pony Whisky in seiner Küche drehte. Diesen Herbst brachte der Selfmademan das Selbsthilfebuch Be useful raus. Selbstironisch gibt der Bodybuildingstar zu, er habe keine originellen Vorschläge im Angebot; aber das Zu-Fuß-Gehen sei eben immer noch am besten, um klar zu denken. An einer anderen Stelle schreibt er: „Want to help yourself? Help others.“ Stellenweise überlegt er, sein Leser sei wahrscheinlich genauso wie er. „Das ist eine zweifelhafte Vermutung. Kein Mensch auf der Welt ist wie Arnold Schwarzenegger“, entgegnet der Buchrezensent der Washington Post. Für den Schweizer Kunsthistoriker, Politikwissenschaftler und Bodybuilder Jörg Scheller hat Schwarzenegger es geschafft, die Dialektik der Aufklärung in einer Person zu verkörpern: Er stünde einerseits für Optimismus, Rationalität und Liberalismus, andererseits für Spektakel, Materialismus, Mythos. Als Gouverneur hat er vernünftige, überparteiliche Umweltpolitik betrieben; brach die Vernunftaura aber zugleich, indem er kühn bildungsbürgerliche Ideale ablehnte. Als Filmheld begann er in den 1980-er-Jahren den Macho-Einzelkämpfer zu inkarnieren, um später als schwangerer Mann dieses heteronormative Image in Junior (1994) zu konterkarieren.

Vor 20 Jahren entstand das Painworld in Gasperich. Es bildet einen Dreh- und Angelpunkt der lokalen Bodybuilding-Szene; der administrative Sitz der IFBB befindet sich hier und der aktuelle Geschäftsleiter des Painworlds ist der Vizepräsident von der Federation. „Die Stimmung im Painworld ist anders, als in Fitness-Ketten, es geht kollegialer zu, man kennt sich untereinander“, sagt Kridel. Der Fokus liegt im Painworld auf Krafttraining – Hantelbänken und Kabelzugstationen – aber auch für gewöhnliches kardiovaskuläres Training stehen Laufbänder und Räder bereit. Doch die Muckibude hat Konkurrenz erhalten: 2013 hat sich nebendran das Fitnessstudio Factory 4 niedergelassen, das anders als das Painworld nicht auf eine spartanische Einrichtung setzt, sondern auf ein schickes Setting (es wird behauptet, Xavier Bettel habe ein Factory-4-Abo besessen). Und seit 2017 wirbt die Discountkette Basic Fit mit günstigen Abos. Die Fitnessbranche konnte in Europa während der letzten Dekade ihre Mitgliederzahl teilweise um fünf Prozent jährlich steigern. Der Soziologieprofessor Michael Meuser erklärt das Phänomen im DLF: „Der fitte Körper ist inzwischen eine Anforderung geworden. Und zwar in dem Zusammenhang, dass man sagen kann, dass der Körper mehr und mehr zur Visitenkarte des Subjekts geworden ist. Diese Anforderungen, einen fitten, disziplinierten Körper zu präsentieren, ist in deutlichem Maße gewachsen.“

In der Fitness-Branche ist Maité Richert zu Hause. Sie vereint die Pole Influencerin, Ernährungsberaterin sowie Fitnesscoach in ihrer Person. Ihre Fitnessreise ging los, als die damals 24-Jährige ihrem ersten Coach Fotos von ihren Idolen zeigte. Auf den Bildern war die gleichaltrige Amerikanerin Ashley Kaltwasser, die dreimal den Olympia-Bikini-Wettbewerb gewann, zu sehen. Mehr als eine Million User folgen ihr auf Instagram. Das war vor genau zehn Jahren. „An meinem Arbeitsplatz hatte ich Probleme, mich durchzusetzen“, erzählt Richert rückblickend. „Ech wollt Schëlleren“, lacht sie freundlich im Zoom-Gespräch. Sie lebt heute in Marbella und organisiert ihre Coachings zuvorderst über Apps und Online-Besprechungen. Zu jener Zeit schlief sie zudem schlecht und hatte Verdauungsprobleme. „McDonald‘s war damals mein bester Freund. Ich hatte zeitweise sogar eine VIP-Karte.“ Fast jeden Tag habe sie dort mit ihrem Lebenspartner gegessen, vertraute sie dem Wort im Sommer an. Wirklich dick war sie zwar nicht, aber blass und unsportlich.

Das erste Coaching war ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Freund. Sie lernte dabei jedoch vor allem, wie Coaching nicht ablaufen soll: Der damalige Coach hat ihr ein Mahlzeitenplan erstellt und diesen streng überwacht. Als sie mit ihren 1,63 Meter nur noch 41 Kilo wog und er ausflippte, nachdem sie am Ende eines anstrengenden Tages Sushi aß, hinterfragte sie seine Methoden. Seit 2018 ist sie nun Vollzeit Coach (dabei handelt es sich nicht, um einen geschützten Begriff). Nach ein paar Weiterbildungen hat sich ihre Community nach und nach über die sozialen Netzwerke aufgebaut. Heute coacht sie zuvorderst übergewichtige Frauen, ohne sie unter Druck setzen zu wollen. „Es handelt sich dabei um Online-Sitzungen, in denen nicht allzu strikte Mealplans erstellt und Übungen festgelegt werden“, sagt Maité Richert. Sie wisse, dass Frauen sich „kleng maachen“, also wolle sie sie stark machen. Gelegentlich gebe sie auch Anweisungen, wie Frauen ihr Selbstvertrauen aufbauen können. „Werden allerdings Probleme wie Depressionen angesprochen, rate ich ihnen einen Psychologen aufzusuchen“. Zusätzlich zu den individuellen Coaching-Einheiten erhält Maité Richert jeden Tag etwa 25 Nachrichten. „Meistens antworte ich mit Sprachnachrichten. Insgesamt verbringe ich mindestens zwei Stunden am Tag mit der Online- Community und auf Social Media“, sagt der Fitnessprofi. Die meistens klopfen an, um Tipps zu Fitnessübungen oder zum Abnehmen abzuholen. „Manche wollen sich einfach nur für den Content bedanken, der sie zum Trainieren motiviert.“
Auf Instagram zählt sie etwas mehr als 100 000 Follower auf TikTok etwas mehr als 40 000. Mit Sprüchen wie diesen will sie gute Laune in ihrer Community verbreiten: „Girl! It‘s your time to shine. Schluss mat sech selwer erof zéien. Du hues déi Power an dir, géi an entfach se.“ In einer Insta-Story unter dem Titel Mindset, schreibt sie: „Destroy everything that destroys you.“ Da der luxemburgische Markt klein ist, postet sie vermehrt auf Englisch. Das Influencer-Pluriversum ist geprägt von einer Duz-Kultur, man versucht Augenhöhe herzustellen, eine Beste-Freunde-Stimmung zu generieren, indem in die Handykamera gesprochen wird und Persönliches aus dem Alltag – Fehler, Erfolge, Herausforderungen – geteilt werden. Im Social-Media-Sichtbarkeitskampf, in dem eine ortlose Dauergegenwart den Rhythmus bestimmt, und alle alle sehen können, hat sich derweil ein choreografierter informeller Gesprächsduktus durchgesetzt, in der das Private öffentlich wird.

Tatsächlich ist die Anzahl an Followern auch nicht unerheblich, denn Influencer können diese monetarisieren, indem sie Produkte bekannt machen. Die 34-Jährige bewirbt unterschiedliche Textilien und Nahrungsergänzungsmittel, die sie guten Gewissens anpreisen könne. „Ich vereinbare die Anzahl an Videos mit den Sponsoren, die ich mit ihren Produkten drehe. Viel Geld bleibt dabei nicht hängen; vor allem erhalte ich Produkte dieser Marken umsonst“, erklärt Maité Richert. Obwohl sie keine strengen Diäten einhält, wie Bodybuilder, kennt sie ebenfalls die Probleme, die im Freundeskreis entstehen können: „Warum bringst du dein eigenes Essen mit? Musst du schon wieder zum Sport? Warum trinkst du keinen Alkohol mehr? Du bist so langweilig geworden!“, fasste sie die Herausforderungen im Sommer gegenüber dem Wort zusammen.

Mehrmals kommt in den Gesprächen mit Fitnessanhängern und Bodybuildern zum Ausdruck, dass man zwischen Stolz und Zufriedenheit sowie einem Immer-Mehr oszilliert. Jörg Scheller analysiert dies als typisches Motivationsmuster: „Aus dem mit der Eigenleistung einhergehenden positiven Empfinden des Stolzes, kombiniert mit gleichzeitigem Defizitbewusstsein (the sky is the limit), erwächst ein Anreiz, immer intensiver zu trainieren.“ Vergleicht man sich jedoch fortwährend mit anderen, kann dies in Körperdysmorphie enden – einer verzerrten Selbstwahrnehmung und dem Umstand, dass man seinen Körper nicht mehr akzeptieren kann, so wie er ist. Dass sich der Körper durch Krafttraining verändert, wird in der ARD-Doku-Serie Pumping Beauty veranschaulicht. Die Miss-Olympia-Teilnehmerin und Europameisterin Lena Ramsteiner berichtet, dass sie als Profi nicht mehr menstruiert. In dem Ausbrechen aus der Norm liegt für ihre Bodybuilding-Kollegin Bahar Ayra die Attraktivität dieses Sports: „Du bist nichts Normales mehr.“ Man werde zu einem Kunstwerk.

Auch Noah Risch weiß, dass Bodybuilding ab einem gewissen Zeitpunkt ungesund wird: „Wenig Körperfett ist nie gesund, das gilt für alle Leistungssportarten“, kommentiert er. Falsch dosierte Mineralien, Vitamine und Aminosäuren sind ebenfalls nicht förderlich. „Oft haben die Ergänzungsmittel einen ähnlichen Namen wie L-Carnitin und Kreatin. Wenn sich spontan Empfehlungen weitergereicht werden, kann es sogar sein, dass es zu Verwechslungen kommt“, sagt der pensionierte Polizist Guy Kridel. Eigentlich bräuchten nur Profis diese Mittel. Sportler erhoffen sich durch Kreatin einen schnelleren Muskelaufbau; von L-Carnitin eine Steigerung der Fettverbrennung. Sportler, die hohe Dosen an Anabolika nehmen, können an einem Herzinfarkt sterben. In der hiesigen Szene schätzt man, dass diese Substanzen eher an den großen Wettbewerben in den USA im Umlauf sind. Hauptsponsor der luxemburgischen Diamond-Cup ist der Sportnahrung-Engel-Shop aus Trier. Auf seiner Internetseite bewirbt er derzeit das Workaholic-Preworkout-Powder, das sich vor hellblauen Blitzen abhebt. Etwa 30 bis 40 Prozent der Kunden stammen aus Luxemburg, schätzen die Betreiber. Die Luxemburger Bodybuilder vermuten, dass ein Athlet im Schnitt 100 bis 200 Euro im Monat für Nahrungsergänzungsmittel ausgibt.

Während Maité Richert in ihren Training-Videos fröhlich dreinschaut, ziehen sich bei Lynn Strasser vor Anstrengung die Gesichtsmuskeln zusammen: Sie betreibt Krafttraining zum Muskelaufbau. Strasser hat im Mai dieses Jahres den fünften Platz bei der Europa-Meisterschaft in der Kategorie Bodyfitness gewonnen. Nachdem sich ihr Powerlifting-Team auflöste, orientierte sie sich 2019 Richtung Bodybuilding um. Anders als Maité Richert ist die 28-Jährige keine Influencerin: „Dafür habe ich keine Zeit. Ich arbeite Vollzeit in der DP-Fraktion und konzentriere mich auf die politischen Themen Bildung, Wirtschaft und Digitalisierung.“ Bei den Gemeindewahlen wurde sie Sechstgewählte (von 19 Kandidaten) auf der Düdelinger DP-Liste. Auch sie führt festgelegte Ernährungsprogramme durch. In der Muskelaufbauphase nimmt sie um die 3 000 Kalorien zu sich, in der Fettabbauphase vor Wettbewerben nur 1 500 Kalorien. „Diese Sportart verlangt einem viel Disziplin ab. Ich stelle fest, wie sie mich verändert und ich auch in meiner Arbeit eine hohe mentale Kraft aufweise“. Bodybuilder ziehen Wohlbefinden und Stolz aus ihren Hanteln und Diäten. „Es bereitet große Freude, die Arbeit an einem Selbst schließlich auf einer Bühne vorführen zu können“, so Strasser. Sieht sie ihre Zukunft in der Politik oder im Bodybuilding? „Nächstes Jahr will ich mindestens eine Drittplazierung in einem internationalen Wettbewerb erzielen“, sagt Strasser, aber gleichzeitig in der Politik aktiv bleiben. Der Fokus liegt auf dem Eisen. Es bildet für Bodybuilder einen zuverlässigen Partner, in einer sich ständig verändernden Welt.

Stéphanie Majerus
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