Blog du 14 mars 2025

d'Lëtzebuerger Land vom 14.03.2025

Unzufrieden

Dem Land liegt ein Dokument über die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umweltministerium vor. 22,2 Prozent der Befragten geben an, „überhaupt nicht zufrieden“ mit ihrer Arbeit zu sein. Der Durchschnitt der 35 Administrationen liegt bei neun Prozent. Deutlich mehr Angestellte des Umweltministeriums sind also unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Vor allem bemängeln sie die Vorgehensweisen des oberen Managements und dessen interne Kommunikation. Sie verspüren zudem einen hohen Zeitdruck bei bestimmten Aufgaben und erhalten wenig Feedback. Darüber hinaus vertrauen nur 25 Prozent den Angaben, die sie von hohen Beamten erhalten; 40 Prozent stehen der Frage neutral gegenüber. Eine Mehrheit gibt allerdings an, sich bei der Arbeit nicht zu langweilen und diese als sinnhaft zu empfinden. Zudem ermögliche das Ministerium eine gute Work-Life-Balance. Die Befragung fand im Juli 2024 statt, zu dem Zeitpunkt hatte der CSV-Umweltminister Serge Wilmes sein neues Kabniett bereits aufgestellt (Foto: sb). SM

it’s not the economy

Warum sich Luxemburg am 24. Februar in Brüssel nicht sofort hinter die Sanktionsbemühungen gegen Ruanda getellt hat, wollten die Abgeordneten Sven Clement (Piraten) und Sam Tanson (déi Gréng) in zwei unterschiedlichen parlamentarischen Anfragen wissen. Lag es an den engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Luxemburg und Kigali? DP-Außenminister Xavier Bettel verneint erneut. Er habe sich nicht gegen Sanktionen ausgesprochen, sondern lediglich eine weitere Woche abwarten wollen, um festzustellen, ob die Verhandlungs-bemühungen verschiedener ostafrikanischer Gemeinschaften fruchten würden. Besondere finanzielle Interessen könne man Luxemburg nicht unterstellen, denn das Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen zwischen beiden Ländern liege bei 4,7 Millionen Euro. Das sei wenig – Ruanda sei damit nur der 154. Handelspartner des Großherzogtums, so Bettel. Am Mittwochabend verschickte das Außenministerium eine Pressemitteilung. Darin wurde erläutert, dass Bettel sich mit dem belgischen Außenminister Maxime Prévot getroffen habe (Foto: sip). Man habe sich über die militärische Kooperation zwischen Luxemburg und Belgien sowie über den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten unterhalten – über den Krieg im Ostkongo aber offenbar nicht. Berater von Maxime Prévot ist sein im Kongo geborener Parteikollege Pierre Kompany. Beide wollen einen strengen Sanktionskurs in der EU voranbringen. Pierre Kompany ist der Vater von Bayern-Trainer Vincent Kompany, dessen Club Werbung für Reisen nach Ruanda macht. sm

« Three officials »

Le Financial Times évoque ce mercredi les efforts hongrois pour faire rayer l’oligarque Mikhail Fridman de la liste des personnes russes sanctionnées. « Its efforts to have Fridman removed from the list are supported by Luxembourg, according to three officials »», croit savoir le quotidien économique. Contacté par le Land, le bureau du Premier ministre n’a pas souhaité commenter « pour le moment ». Le milliardaire russe réclame au Luxembourg le dégel de ses avoir gelés, ainsi qu’une compensation financière ; soit 14,5 milliards d’euros au total. Le différend se réglera pas arbitrage « dans un pays lointain, probablement en Asie », expliquait Luc Frieden en septembre dernier. Bt

Wiedergefundene Ehre

Die ehemalige EU-Abgeordnete Monica Semedo hat vor dem Europäischen Gerichtshof Recht bekommen. Zweimal war sie von Präsidenten des EU-Parlaments aufgrund von Mobbing sanktioniert worden, zuletzt im April 2023. Zu diesem Zeitpunkt wurden ihr zehn Tagessätze gestrichen. Der EuGH hat nun in diesem zweiten Fall geurteilt, Semedos Recht auf Verteidigung sei nicht respektiert worden – und die Sanktionen aufgehoben. Sie habe die Dokumente, in denen die Vorwürfe detailliert stünden, nicht ausreichend einsehen können. Einen Teil ihrer Ehre habe sie nun wieder, erklärte Monica Semedo nach dem Urteil. sp

Im Visier

Wer sich um seine Persönlichkeitsrechte und Daten sorgt, kann sich an die Commission nationale pour la protection des données (CNPD) wenden. Diese verzeichnet seit 2018 einen Anstieg an landesweiten Klagen: von 376 in 2018 zu 499 in 2023 und 426 im Jahr 2024. Vergangenes Jahr hatten zehn Prozent dieser Beschwerden mit Videoüberwachung zu tun, auch diese Zahl steigt seit einigen Jahren leicht. Da die Bevölkerung gewachsen ist, ist das Wachstum wahrscheinlich nicht disproportional. Doch die Ausweitung der polizeilichen Videoüberwachung seit 2018 (Visupol) könnte auch etwas damit zu tun haben: Offenbar setzen sich mehr Menschen mit der Aufzeichnung ihrer Daten auseinander oder stellen sie infrage. SP

Stéphanie Majerus
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