IEE

Infrarot-Topografie

d'Lëtzebuerger Land du 02.02.2006

Kleine Kinder auf dem Beifahrersitz im Auto mitzunehmen, ist erlaubt – natürlich nur in einem Kindersitz. Dieser sollte dann so angebracht werden, dass der kleine Mitfahrer mit dem Rücken zur Frontscheibe sitzt; so können ihm die bei einer Kollision plötzlich auftretenden Beschleunigungskräfte am wenigsten anhaben. Gefährlich aber kann es werden, wenn der Mitfahrer-Airbag ausgelöst wird, lebensgefährlich sogar. Zwar gibt es Kindersitze auf dem Markt, die an im Beifahrersitz eingebaute Airbag-Sensoren „melden“, dass ein Kind mitfährt, und den Airbag blockieren. Überall jedoch trifft man diese Kombination nicht an. Und so muss, wer ein Kind auf dem Beifahrersitz transportieren will, in der Regel mit dem „Schlüsselschalter“ den Mitfahrer-Airbag vorläufig deaktivieren.

„Leider wird das immer wieder vergessen“, sagt Laurent Federspiel, Entwicklungs-Manager im Forschungszentrum der IEE S.A. in Findel. „Hinzu kommt: die Airbags und ihre Auslösung sind konzipiert für erwachsene Mitfahrer mit standardisierter Körpergröße und standardisiertem Körpergewicht. Diese Standards wurden in Crash-Tests ermittelt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass nicht nur ein Kind, sondern auch ein sehr kleiner Erwachsener durch einen Airbag verletzt werden kann.“

Dieser Umstand hat unterdessen schon die Gesetzgeber zu beschäftigen begonnen. Vorreiter sind die USA. Dort gilt seit einigen Jahren der Federal Motor Safety Standard No. 208. Er schreibt vor, dass die Auslösung der Airbags in Zukunft nach differenzierten Strategien erfolgen soll. Je nachdem, wie groß und schwer ein Kind ist, das auf dem Beifahrersitz mit dem Rücken zur Frontscheibe transportiert wird, soll der schützende Luftsack entweder gar nicht oder mit verringerter Wucht zünden. Falls das Kind sich im Kollisionsaugenblick aus seinem Sitz lehnt, soll der Airbag ebenfalls nicht ausgelöst werden. „Low risk deployment“ mit weniger Energie ist ebenfalls vorgesehen für besonders kleine erwachsene Beifahrer und ebenso die Sperrung des Airbags, falls ein solcher Beifahrer sich „out of position“ befindet und beispielsweise vornüber gebeugt im Handschuhfach kramt, anstatt aufrecht zu sitzen.

Hersteller von Passagiererkennungssystemen wie IEE stehen da

Peter Feist
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